Teilnahme vor Ort im Haus der Wissenschaft oder Online über Zoom. Die Teilnahme ist kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten (siehe unten).
Frau Ruirui Zhou
Mit der „Zeitenwende“ strebt Deutschland eine international aktivere Rolle an. Der unmittelbare, wechselseitige Einfluss des Deutschlandbildes im Ausland auf die Realpolitik ist umstritten, auch wenn den Medien in humanitären Fragen eine bedeutende Rolle zugeschrieben wird. In Deutschland konzentrierte sich die Forschung und die öffentliche Debatte über das Deutschlandbild in China häufig auf einige Schlüsselbegriffe in Dokumenten und Stellungnahmen, die in China als offizielle Stimmen wahrgenommen werden. Dieser Vortrag richtet den Blick jedoch auf den fruchtbaren Boden, auf dem diese oft trockenen Begriffe in der Gesellschaft Wurzeln schlagen. Anhand praktischer Erfahrungen als Kolumnistin zeige ich, wie heterogene Bilder von Deutschland von unterschiedlichen Akteur:innen konstruiert und verbreitet werden. Dabei kommt der Produktion von Wahrnehmungen und Deutungsmustern entscheidende Bedeutung zu. Sie vermitteln nicht nur Wissen und Images, sondern formen auch soziale Bedeutungszuschreibungen und prägen kollektive Resonanzräume. Die zunehmende Präsenz Deutschlands in chinesischen Medien deutet auf ein wachsendes öffentliches Interesse hin, das sowohl kulturell als auch politisch gesteuert wird – wobei die Fähigkeit zur kulturellen Übersetzung oft den Unterschied macht.
Ruirui Zhou, © Miguel Ferraz
Ruirui Zhou ist Soziologin an der Universität Hamburg. In ihrer wissenschaftlichen Arbeit konzentriert sie sich auf Kulturpolitik im internationalen Vergleich, die Modernitätskonstruktion sowie Kultursoziologie mit Publikationen u.a. zu Kulturpolitikforschung, Kulturgeschichte, Kultursoziologie und Kulturentwicklung. Darüber hinaus ist sie als Kolumnistin tätig u.a. für chinesisch-sprachige Medien sowohl innerhalb als auch außerhalb des chinesischen Festlandes zu Themen wie Deutschlandbild, deutsche/europäische Gesellschaft sowie deutsch-chinesische Beziehungen.
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