Unterwegs 在途中

宿建德江

唐 孟浩然

移州泊烟渚,

日暮客愁新。

野旷天低树,

江清月近人。

 

Sù jiàndé jiāng

Táng – Mèng Hàorán

Yí zhōu bó yān zhǔ,

Rì mù kè chóu xīn.

Yě kuàng tiān dī shù,

Jiāng qīng yuè jìn rén.


Übersetzungen im Englischen und im Deutschen

Passing the Night on the Jiande River

I have my boat moored at a misty isle nearby;

In the evening, my new sadness comes over me.

On the vast plain, trees spear higher than the sky;

In the clear water, the moon seems closer to be.

(Translated by Yushu Wang)

 

Übernachtung am Fluss Jiande

Nebel hängt über´m Delta Jiande, und mein Boot legt langsam an.

Tief steht die Sonne über´m Lande, neues Heimweh schwillt in mir heran.

Himmel und Erde sich umarmen; der Wald wächst bis ins Gewölk.

Über´m Wasser, dem spiegelklaren, ich den Mond fast greifen könnt´.

(Übersetzt von Dieter Ziethen)


船上的旅行

这是一首五言绝句,讲的是诗人坐船出行,晚上小船停在一个叫建德江的地方。傍晚的时候,江上升起淡淡的烟雾,诗人把船停在岸边。天色渐暗,诗人想到了一些烦恼的事情,心情很是忧愁。从船上望去,江岸是宽阔的田野,天显得很矮,像是快要靠近田野上的树木一样。江水清澈,倒映在江面上的月亮看起来离诗人很近很近。

诗人睡在小船上,小船在江边荡漾,相当于卧躺于江面上,这样才更能感受到田野的空旷,而这种空旷让天看起来更矮。清澈的江面也拉近了月亮与人之间的距离。“日暮客愁新”一句值得细细品味。太阳下山了,诗人的愁思却渐渐升起来了,黄昏总是能勾起人的惆怅。将要过去的“旧“的一天与才开始的”新“的内心忧愁构成鲜明对比,但”愁“止于此,诗中并没有说明愁的是什么,只描绘了所见景致,给读者留下了无限遐想的空间。


Unterwegs mit einem Boot

Dieses Gedicht wurde von Meng Haoran, einer der bekanntesten Dichter und Naturlyriker der Tang-Zeit, geschrieben. In den jüngeren Jahren lebte er als Einsiedler am Hirschtorberg (Lumen Shan). Er schaffte es nicht, in den öffentlichen Dienst zu gelangen. Danach reiste er fast 10 Jahre lang den Yangtse-Fluss (Changjiang) entlang, um prominente Kontakte zu knüpfen und damit die Chancen für eine öffentliche Karriere zu verbessern. Er hatte damit keinen Erfolg.

Das Gedicht ist ein Vierzeiler und jede Zeile besteht aus fünf Schriftzeichen (Wuyanjueju). Es geht darum, dass der Dichter mit einem Boot reist und das Boot an einem Abend am Fluss Jiande anhält. Am Abend stieg ein leichter Nebel über dem Fluss auf. Der Himmel verdunkelte sich. Der Dichter dachte an einige lästige Dinge und war traurig. Vom Boot aus betrachtet ist das Flussufer ein weites Feld. Der Himmel sieht sehr niedlich aus, als würde er sich den Bäumen auf dem Feld nähern. Das Wasser ist klar, und der Mond, der sich auf dem Fluss spiegelt, ist so nah zum Dichter.

Der Dichter schlief auf einem am Fluss plätschernden Boot, sodass er die Weite der Felder spüren konnte. Die klare Flussoberfläche verkürzt auch die Entfernung zwischen Mond und Menschen. Es lohnt sich, den Vers „Tief steht die Sonne über´m Lande, neues Heimweh schwillt in mir heran. (Rì mù kè chóu xīn.)“ aufmerksam zu genießen. Die Sonne geht unter, aber die Melancholie des Dichters steigt allmählich. Der Abend kann immer Melancholie hervorrufen. Der "alte" Tag, der kurz vor dem Vergehen steht, steht in krassem Gegensatz zu der „neuen“ inneren Trauer, die gerade begonnen hat. Allerdings endet die „Trauer“ hier, da das Gedicht nicht erklärt, was dessen Trauer ist, sondern nur die Landschaft schildert. Das lässt die Phantasie der Leser frei bewegen.


Vokabeln lernen 词汇学习

1.     移yí bewegen; schieben:移动,移开,移民

2.     泊bó parken:泊车,停泊,漂泊吗

3.     暮mù Abend; spät:暮色,暮年,朝三暮四

4.     野yě wild:野生,野地,野草

5.     旷kuàng offen; leer:空旷,旷野,心旷神怡

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