摸鱼 mō yú - Wenn man bei der Arbeit heimlich entspannt
“摸鱼” (mō yú), wörtlich „Fische fangen“, ist ein moderner chinesischer Netzjargon, der beschreibt, wie jemand während der Arbeitszeit heimlich etwas anderes oder gar nichts tut – zum Beispiel im Internet surft, Kaffee trinkt, mit dem Handy spielt oder einfach nur langsam arbeitet. Es ist der chinesische Ausdruck für das sprichwörtliche „Dienst nach Vorschrift“ oder „prokrastinieren im Büro“.
Der Ausdruck hat seinen Ursprung in einem alten chinesischen Sprichwort: „浑水摸鱼“ – „im trüben Wasser Fische fangen“, also eine Situation ausnutzen, wenn die Kontrolle schwach ist. Heute verwenden viele junge Berufstätige den Begriff ironisch, um sich über Leistungsdruck, Büroalltag oder „996“-Arbeitszeiten (9 bis 21 Uhr, 6 Tage die Woche) lustig zu machen.
摸鱼 ist damit auch ein Symbol für stillen Protest und das Bedürfnis nach kleinen Pausen im durchgetakteten Alltag.