内卷 nèi juǎn - Wenn Anstrengung nicht mehr voranbringt


“内卷” (nèijuǎn), oft übersetzt als „Involution“, beschreibt eine Situation, in der immer mehr Aufwand betrieben wird, ohne dass echter Fortschritt erzielt wird. Der Begriff stammt ursprünglich aus der Anthropologie, wird heute in China aber vor allem verwendet, um den Überwettbewerb im Bildungssystem, im Berufsleben oder im Alltag zu kritisieren.

Beispiel:
Kinder lernen bis spät in die Nacht, weil alle anderen Kinder das auch tun. Arbeitnehmer bleiben länger im Büro, weil ihre Kollegen es tun – nicht, weil es produktiv ist, sondern weil sie sonst „zurückfallen“. Alle strengen sich mehr an, aber niemand gewinnt wirklich.

„内卷“ steht heute für erschöpfenden Wettbewerb ohne Mehrwert. Er betrifft vor allem junge Menschen in China, die sich trotz harter Arbeit oft perspektivlos fühlen. Der Begriff wird häufig mit Ironie und Frust verwendet – und ruft indirekt auch nach einem neuen Verständnis von Erfolg und Lebensqualität.

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社恐 (shè kǒng) - „soziale Phobie“

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佛系 fó xì - Die „Buddha-artige“ Gelassenheit im Alltag